Jahresendbrief

„Die Zeit verweilt lange genug für denjenigen, der sie nutzen will.“

Leonardo da Vinci

Bereits schreiben wir wieder Dezember, und reflektieren über die vergangenen Monate, welche sich im Bereich der Vermögensverwaltung sehr anspruchsvoll gestalteten, aber auch viele Fragen über die (Un)Vernunft der Menschheit aufwarfen.

Das Jahr begann mit den Olympischen Winterspielen in Peking und mit der im Sport verbundenen Hoffnung auf eine harmonische Globalisierung. Leider ist das Gegenteil eingetreten. Im Telex Stil folgten Ereignisse wie das unsinnige Attentat auf Shinzo Abe, die Herausforderungen der Energieversorgung, der Angriffskrieg Russlands und der „Ausfall“ der Pipeline NordStream Bornholm; junge Aktivisten bewerfen Vincent van Goghs „Sonnenblumen“ mit Tomaten und Elon Musk kauft Twitter, um seine Vorstellung der Meinungsfreiheit umzusetzen.

Auch in der politischen Führung änderte sich vieles. In der Europäischen Union standen bislang Frauen in nördlichen Ländern an der Spitze ihres Volkes. Neu auf dem politischen Parkett ist Giorgia Meloni. Sie ist die erste Regierungschefin Italiens, vertritt eine konservative Gesellschaftspolitik und steht der Europäischen Union kritisch gegenüber. Die britische Queen Elizabeth II stirbt nach 70 Jahren und 214 Tagen im Amt, einer der längsten Regentschaft in der Geschichte, während Rishi Sunak, als Sohn indischer Einwanderer, neuer Premierminister von England wird. In den Midterms übernehmen die Republikaner wieder die Kontrolle im Repräsentantenhaus allerdings nur mit einer knappen Mehrheit. Die grosse Welle blieb aus und auch ein Wechsel der Macht im Senat erfolgte nicht. In China festigt Xi Jinping seine autokratische Macht und lässt sich durch das Zentralkomitee als Präsident für eine dritte fünfjährige Amtszeit bestätigen. Die strenge Corona Politik führt zu den grössten Protesten seit Jahrzehnten.

Zum Jahresende findet die wohl aussergewöhnlichste Fussballweltmeisterschaft statt. Ein Turnier der Gegensätze. Die teuersten Stadien aller Zeiten konnten Bestechungsvorwürfe bei der Vergabe nicht schwächen und die kulturellen Unterschiede erschweren vieles.

Aussergewöhnlich entwickelte sich auch die Wirtschaft. Die Inflation erreichte Höchstwerte, die letztmals vor mehr als einem halben Jahrhundert erreicht wurden und drohte, gemäss manchen Beobachtern, aus dem Ruder zu laufen. Dabei gilt es zu berücksichtigen, dass die Preisanstiege zu einem wesentlichen Teil auf Sondereffekten beruhen, die durch die Coronakrise, Versorgungsengpässe und höhere Öl- und Energiepreise ausgelöst wurden. Um Preisstabilität, entsprechend der Definition der Zentralbanken zu erreichen, musste die Geld- und Fiskalpolitik massiv angepasst werden. Ob die Anpassungen nicht zu stark und kontraproduktiv waren, wird sich zeigen. Es stellt sich auch die Frage, ob im Vorfeld nicht vieles schlicht zu billig war und was der Preis für die angestrebte Nachhaltigkeit ist.

In einem leider nach wie vor schwierigen Umfeld für Viele, sind wir überzeugt, dass Sie unseren Entscheid unterstützen, auch dieses Jahr auf Geschenke zu verzichten und stattdessen die „Jacaranda Foundation“ (jacaranda.ch) mit einer Spende zu bedenken. Es ist ein wiederkehrender Beitrag zur Aufrechterhaltung der Hoffnung von Menschen, die, wie wir glauben, sie mehr benötigen denn je.

Nun bleibt uns noch, Dir frohe Weihnachten sowie «en guete Rutsch» in ein gesundes und erfülltes 2023 zu wünschen!

Herzliche Grüsse

Deine Jacot Partners Financial Services AG

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